Coaching 2023/2024 in Unterfranken
Mehr Kinder und Jugendliche mit gesundheitsförderlichem und nachhaltigem Kita- und Schulessen begeistern – dieses und weitere Ziele haben sich 8 Schulen aus Unterfranken für das neue Coaching-Jahr gesetzt. Sie entwickeln dafür ein individuelles Lösungskonzept – Schritt für Schritt und abgestimmt auf ihre Bedürfnisse. Erfahrene Verpflegungs-Coaches stehen ihnen dabei beratend zur Seite.
Grundschule Ebelsbach (Landkreis Haßberge)
Grundschule Ebelsbach (Landkreis Haßberge)
Grundschule Ebelsbach
Die Mittagsbetreuung an der Grundschule Ebelsbach findet im Schloss Gleisenau unter der Trägerschaft von Innovative Sozialarbeit e. V. statt. Täglich essen ca. 30 Kinder warm zu Mittag, welches nach dem Prinzip Cook & Freeze aufbereitet wird. Zusätzlich werden die Gerichte mit leckeren frischen Obst- und Gemüsesnacks ergänzt. Die Speisepläne werden vor Ort in der Mittagsbetreuung erstellt.
Ergebnisse
- Speiseplan:
Beim erneuten Speiseplan-Check werden 88,3 Prozent der Bayerischen Leitlinien für Schulverpflegung erreicht. Den Verantwortlichen der Mittagsbetreuung ist es wichtig, dass die Speisen ausreichend Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln, Gemüse, Salat und Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte enthalten. Außerdem kommen die frischen Obst- und Gemüsesnacks bei den Mittagsbetreuungskindern super an. Der Speiseplan entspricht fast den Vorgaben an vegetarischen Hauptgerichten. Hier wird dem Geschmack der Kinder Vorrang gewährt, die trotz leckerer vegetarischer Alternativen, einige Fleischgerichte favorisieren. Auch werden wöchentlich Fischgerichte angeboten. "Da wir mit unserem aktuellen Speiseplan über unserem gesetzten Ziel von 75 Prozent der vorgegebenen Kriterien liegen, können wir es uns erlauben, mehr als die 4x frittierten und/oder panierten Produkte anzubieten. Denn wir mussten feststellen, dass die Kinder Fisch nur in panierter Form essen und wir hier dem Motto 'Lieber panierter Fisch als gar kein Fisch' folgen." Zusätzlich sollen den Kindern plant-based Nuggets, Gemüseschnitzel sowie Kartoffelbällchen, auf die sie sich immer sehr freuen, nicht vorenthalten werden.
- Atmosphäre in der Mensa:
Ein weiteres Anliegen, war die Optimierung des Essensambientes im Speisesaal. Durch Änderung der Tischordnung und somit anderen Arbeitsabläufen sowie das Anbringen von Filzgleitern an den Stühlen konnten die Lärmpegel reduziert werden. Demnächst sollen auch noch schallabsorbierende Elemente fest an den Decken installiert werden. Des Weiteren bringen sich die Kinder bei der Tischdekoration aktiv ein und gestalten so den Speisesaal kindgerecht, so dass dieser für sie zu einem Wohlfühlort wird.
- Partizipation und Nachhaltigkeit:
Zwei weitere wichtige Themen, auf die im Laufe des Schuljahres der Fokus gelegt wurde, waren die Partizipation der Kinder sowie Nachhaltigkeit. Mit einem "Daumen-Bewertungssystem" konnten die Kinder jedes einzelne Essen bewerten und so Rückmeldung geben, ob diese Mahlzeit einen festen Platz im Speiseplan finden oder ausgetauscht werden soll. Denn nur Gerichte, die den Kindern schmecken, werden gegessen, wodurch weniger Speisereste produziert werden. Außerdem durften die Mittagsbetreuungskinder den Speiseplan für eine komplette Woche selbstständig festlegen, was zu viel Diskussionsbedarf unter den Kindern führte, da der gesundheitliche Aspekt von einigen Essenskomponenten in Frage gestellt wurde, was wiederum das soziale Miteinander stärkte. Die Kinder werden außerdem bei Tisch- und Snackdiensten aktiv in die Vor-/ Nachbereitung des Mittagessens mit einbezogen. Zudem lernten die Kinder, wie man selbst Apfelmus kocht, was man aus den Resten vom Kürbisschnitzen leckeres zaubern kann, wie Radieschen und Kresse in den leeren Essenschalen wachsen, warum ein Wasserspender gut für die Umwelt ist und warum trinken wichtig für uns ist. Da die Nachhaltigkeitsworkshops die Kinder super fanden, wird in Zukunft auch das ein oder andere Projekt angeboten.
Alle Informationen und Erfahrungen, die das Team im Laufe des Coachingprozesses gesammelt hat, werden nach der Teilnahme an einer entsprechenden Fortbildung noch in einem Verpflegungsleitbild/-konzept festgehalten.
Fazit
Durch das Coaching Schulverpflegung wurde festgestellt, wie komplex und wichtig das Thema Essen für die Mittagsbetreuungskinder ist. Die Mittagsverpflegung bedeutet nicht nur ein fester Speiseplan, sondern auch die Vorlieben der Kinder, Zeit zum Austausch, das Miteinander und Ambiente im Speisesaal, saisonale Neigungen, usw. Von daher war das Coaching Schulverpflegung erst der Auftakt für das zukünftig ständige Reflektieren und Anpassen der Mittagsverpflegung.
Stimmen zum Coaching
Lisa Heil: "Herzlichen Dank an unsere Coachin Frau Drachenberg, die uns auf diesem Anfangsweg super begleitet und unterstützt hat."
Grundschule Mönchberg (Landkreis Miltenberg)
Grundschule Mönchberg (Landkreis Miltenberg)
Die Grundschule Mönchberg im Naturpark Spessart ist eine zweizügige Grundschule mit Schulprofil Inklusion. Der Unterricht findet in zwei Schulhäusern statt: Mönchberg und Röllbach.
Ab der 3. Jahrgangsstufe besuchen alle Kinder den Unterricht in dem Haupthaus in Mönchberg. Hier befinden sich auch die Räumlichkeiten der Offenen Ganztagsschule (OGTS). Kinder der Klassen 1b und 2b, die aus Röllbach in der OGTS angemeldet sind, fahren nach Unterrichtsschluss mit dem Bus nach Mönchberg, um dort an der OGTS teilnehmen zu können. Ein regionaler Caterer bereitet an vier Tagen für die Kinder ein Mittagessen zu. Das Essen wird durch die Verpflegungsbeauftragte ausgeteilt.
Aktuelle Ziele/Herausforderungen
Organisation/Rahmen gestalten:
- Die Mensa soll in freundlichen Farben, passend zum Farbkonzept der Schule gestaltet sein
- Für die Büchertaschen und Jacken der Schüler gibt es ein Regal bzw. Spind außerhalb der Mensa
- Die Kinder essen gemeinsam und nehmen aufeinander Rücksicht
- Tischdienst – jedes Kind am Esstisch kennt seine Aufgaben
Gesundheit/ Speisenangebot:
- Speiseplancheck erstellen
- Die geplanten Portionsgrößen der Speisen sind bekannt
Wertschätzung/Kommunikation:
- Die Eltern wertschätzen die Qualität des Essens
- Die Eltern fühlen sich rund um die Mittagsverpflegung gut informiert
Nachhaltigkeit/Lebensmittelqualität:
- Konzept für die Speisereste: Speisereste möglichst geringhalten, es sollen nur ganz selten Reste übrigbleiben
Lösungsansätze und Maßnahmen
Organisation/Rahmen gestalten:
- Mit Unterstützung der Kinder werden Farbkonzept, Wandschutzleiste, Bilder und Logo erstellt bzw. ausgewählt
- Es gibt eine neue Garderobe für 22 Kinder im Gang
- 2. Essensgruppe (= 3. und 4. Klasse) deponiert die Büchertaschen im Klassenzimmer. Der Raum wird abgeschlossen
- Der Tisch ist ansprechend gedeckt
Gesundheit/Speisenangebot:
- Speiseplancheck über 20 Verpflegungstage (5 Wochen) erstellen, Optimierung des Speiseplans – Ziel: täglich Gemüse, Menge an Vollkornprodukte steigern
- Bei jeder Speise liegt eine genaue Mengenangabe pro Portion bei
- Die Speisen werden schonend warmgehalten und ansprechend portioniert
- Die Süßspeise bzw. der Nachtisch werden erst ausgegeben, wenn die Kinder die Vorspeise bzw. den Hauptgang gegessen haben
Wertschätzung/Kommunikation:
- Caterer stellt sich vor. Ziele und Leitgedanken des Caterers werden kommuniziert: Website, Elternabend, OGTS erstellt nach jeden Ferien einen Newsletter
Nachhaltigkeit/Lebensmittelqualität:
- Falls Reste vorhanden sind, werden diese von der Freitagsgruppe verwertet
Schulzentrum Haßfurt (Landkreis Haßberge)
Schulzentrum Haßfurt mit Albrecht-Dürer-Mittelschule, Dr. Auguste-Kirchner-Realschule und Regiomontanus-Gymnasium (Landkreis Haßberge)
© Kreutzmann Martina
Am Schulzentrum in Haßfurt befinden sich die Albrecht-Dürer-Mittelschule, die Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule und das Regiomontanus-Gymnasium. Insgesamt gehen hier knapp 2000 Schülerinnen und Schüler aus der Stadt Haßfurt und dem Landkreis Haßberge zur Schule.
Am Schulzentrum besteht ein schulartübergreifendes Konzept zum Offenen Ganztag sowie für die Mittagsverpflegung. Beide Angebote finden in einem eigenen, gemeinsam genutzten Gebäude auf dem Schulgelände statt. Außerdem nehmen die Ganztagsklassen der drei Schulen am Mittagessen teil.
Die Steuergruppe "Ganztag" des Schulzentrums Haßfurt ist verantwortlich für die Planung, Organisation und Koordination dieser Angebote. Die Mitglieder der Steuergruppe sind die drei stellvertretenden Schulleiterinnen der Mittelschule, der Realschule und des Gymnasiums sowie die Leitung der Offenen Ganztagsschule Livingroom. An den Steuergruppensitzungen nehmen bei Bedarf Vertreter und Vertreterinnen des Essensanbieters, der AWO Ebern, und/oder des Schulzweckverbands teil.
Herausforderungen und Ziele:
- Regelmäßige Treffen mit dem Essensgremium und Zeit für Gespräche terminieren
- Marketingmaßnahme: Große Bildschirme und Software auswählen, Standorte festlegen sowie technische Installationsfragen klären
- Instagramkanal aufbauen und die Tischgäste auf dem Laufenden halten
- Anzahl der Tischgäste für das Mittagessen erhöhen
- Kundenzufriedenheit bezüglich des Preises und der Leistung steigern
- Erweiterung des Angebots von vegetarischen, veganen und klimafreundlichen Gerichten
Lösungsansätze und erste Ergebnisse:
- Taskcard für das Essensgremium als Kommunikationsweg erstellt und laufend mit Ergänzungen versehen
- Anliegen und Bedürfnisse aller Beteiligten mithilfe einer digitalen Meinungsumfrage erfassen und auswerten
- Mehrweggeschirr für Bowls auswählen und nachhaltig verwenden
- Vorstellung des Caterers am Elternabend der 5. Klassen: Informationen über das Speisenangebot, Qualitätsmanagement sowie das Bestell- und Bezahlsystem, Transparenz ermöglichen
- Pilotprojekt im Wahlfach: Schüler:innen der 5. und 6. Klassen der Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule backen mit dem Mensapersonal Osterhasen, Beziehung stärken
- Menüauswahl unter Berücksichtigung der Schülerwünsche (Partizipation)
Stimmen zum Coaching:
- Schüler: "Über den Tellerrand hinaus: Das ist mega, dass wir von außerhalb der Schule Unterstützung bekommen und so die Möglichkeit haben über unseren Tellerrand hinauszuschauen und Anregungen zu bekommen."
- Lehrkraft: "Das Coaching coacht unsere Schule nicht nur, sondern es berät darüber hinaus umfassend und unterstützt uns mit sehr großem Einsatz, nachhaltige Ergebnisse zu erzielen."
- Mensaleitung: "Unser Anliegen ist es, dass die Schülerinnen und Schüler in der Mittagspause auf dem Schulgelände bleiben und hier auch essen. Das Coaching unterstützt uns umfassend in diesem Anliegen."
- AWO-Leitung: "Ein positiver Effekt des Coachings ist es, dass alle Beteiligten an einem Tisch sitzen und miteinander reden. Sonst ist es schwierig im Alltag, Zeit für alle zu finden."
Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium, Münnerstadt (Landkreis Bad Kissingen)
Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium, Münnerstadt (Landkreis Bad Kissingen)
Das Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium Münnerstadt ist ein sprachliches und humanistisches Gymnasium mit ca. 400 Schülerinnen und Schülern. Die Schule führt sieben gebundene Ganztagsklassen von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe.
Etwa 100 Kinder aus den Ganztagsklassen 5 bis 8 nehmen von Montag bis Donnerstag am Essen teil. Auch die übrigen Schülerinnen und Schüler, die nicht fest angemeldet sind, sowie die Lehrkräfte und Angestellten der Schule können in der Mensa zu Mittag essen.
Die Mensa befindet sich in einem eigenen Gebäude, dem Studienseminar, das gegenüber der Schule liegt.
Die Speisen werden von der Firma Marcus Beran frisch vor Ort zubereitet. Täglich gibt es zwei Gerichte zur Auswahl, die jeweils eine Woche im Voraus online zu buchen sind. Zusätzlich bietet der Caterer täglich eine Auswahl an Salaten, Nüssen und frischem Obst an.
Maria-Ward-Schule, Würzburg (Stadt Würzburg)
Maria-Ward-Schule, Würzburg (Stadt Würzburg)
Die Maria-Ward-Schule ist eine private Mädchenrealschule in katholischer Trägerschaft mit 390 Schülerinnen. Die selbst geführte Offene Ganztagsschule (OGTS) besuchen derzeit 52 Schülerinnen der fünften bis zehnten Jahrgangsstufe.
Das Mittagessen wird von einem externen Speiseanbieter, unserem Caterer, Geriatrische Reha Klinik, AWO, Würzburg, täglich angeliefert. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Schülerinnen ihre eigene Verpflegung von zu Hause mitbringen.
Folgende Zielbereiche wurden festgelegt:
- Die Schülerinnen sollen sich während des Essens in der Mensa wohlfühlen. Die Räumlichkeiten werden kreativ gestaltet, der Geräuschpegel soll gesenkt und Abläufe optimiert werden. Die Schülerinnen werden dabei einbezogen, um so ihre Eigenverantwortung zu stärken.
- Die Schülerinnen lernen das Essen wertzuschätzen. Die Essensabfälle sollen reduziert werden.
- Durch Informationen und Werbung auch im Unterricht über Nachhaltigkeit und vollwertiges Essen wird das Interesse der Schülerinnen dafür geweckt. So sollen auch Schülerinnen außerhalb der OGTS sowie Lehrkräfte am Essen teilnehmen.
- Die erarbeiteten Infomaterialien werden in der Mensa präsentiert, so dass die OGTS-Schülerinnen offen sind für vollwertiges Essen und dieses akzeptieren.
- Eine Optimierung der Speiseplangestaltung durch den Caterer und Mitsprachemöglichkeiten der Schülerinnen durch z.B. Feedbacks sollen dabei unterstützen.
Lösungswege und Ergebnisse
- Atmosphäre in der Mensa:
Durch das Umstellen der Tische zu kleineren Gruppentischen konnte der Geräuschpegel gesenkt werden. Die Mensa wurde kreativ gestaltet. Durch Bilder, die in einem Workshop mit den OGTS-Schülerinnen erstellt wurden, wirkt der Raum freundlicher und einladend. Die Mensa-Regeln wurden mit den Schülerinnen besprochen und visualisiert.
- Nachhaltigkeit und Verminderung der Essensreste:
Das Ansprechen und wiederholte Erinnern an das Thema jeweils vor dem Essen bewirkten eine Bewusstmachung der Eigenverantwortung der Schülerinnen. Durch eine verbesserte Kommunikation zwischen den Schülerinnen und dem Küchenteam wurden die Portionen individualisiert. Bei der Speiseplangestaltung wurden auch Wünsche der Schülerinnen berücksichtigt. Die Speiseabfälle wurden in einem durchsichtigen Eimer gesammelt, so dass die Schülerinnen am Ende des Essens sehen konnten, wie viel übriggeblieben ist.
- Speiseplan:
Beim Speiseplan-Check konnte eine Erhöhung auf fast 89% der vorgegebenen Kriterien der Bayerischen Leitlinien für die Schulverpflegung erreicht werden. So wird u.a. nun öfters Fisch auf dem Speiseplan stehen, täglich wird Gemüse oder Salat angeboten. Ergänzt wird das Angebot durch eigenen Salat aus dem Schulgarten.
- Partizipation
Noch in diesem Schuljahr ist ein Workshop zum Thema „gesundes Essen“ geplant. Hier werden erarbeitete Materialien aus dem Biologie Unterricht den OGTS-Schülerinnen vorgestellt. Die Plakate werden in der Mensa aufgehängt und sollen auch im kommenden Schuljahr genutzt werden.
- Planungen für das nächste Schuljahr:
Um den neuen Schülerinnen das Eingewöhnen in der OGTS zu erleichtern, werden sog. Tischpatinnen eingesetzt. Hier erklären ältere Schülerinnen den Fünftklässlerinnen die Abläufe und Regeln in der Mensa und sind deren Ansprechpartnerinnen.
Um die Offenheit besonders für Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zu steigern, werden Schülerinnen mit dem Profilfach Ernährung und Gesundheit den OGTS-Schülerinnen entsprechende Kostproben vor- und bereitstellen.
Die Säulen in der Mensa sollen in Zusammenarbeit von OGTS und Kunst AG kreativ gestaltet werden.
Stimmen zum Coaching:
Anette Kroder-Mahr: "Danke an Frau Burger für die sehr professionelle, wertschätzende und ermutigende Begleitung! Das gemeinsame Erarbeiten und Umsetzen von Zielen hat Spaß gemacht und spornt an, diesen Weg weiterzugehen."
Wilhelm-Sattler-Realschule, Schweinfurt (Landkreis Schweinfurt)
Wilhelm-Sattler-Realschule, Schweinfurt (Landkreis Schweinfurt)
Die Wilhelm-Sattler-Realschule ist eine staatliche Realschule mit ca. 800 Schülerinnen und Schüler aus der Stadt und dem Umland von Schweinfurt. Die beiden Ganztagsklassen der 5. und 6. Jahrgangsstufe sowie zwei Gruppen der offenen Ganztagsbetreuung nehmen von Montag bis Donnerstag am Mittagessen in der Schulmensa teil. Die Mahlzeiten liefert ein externer Speiseanbieter. Das Kolping Bildungszentrum Schweinfurt gibt sie aus.
Herausforderungen
Angeleitet durch die Coachin Hiltrud Drachenburg wurden gemeinsam mit dem Essensgremium folgende Handlungsfelder identifiziert und daraus diese Ziele abgeleitet:
- Gemüse und Salat soll zukünftig täglich angeboten und für die Schülerinnen und Schüler attraktiver werden.
- Zudem soll das Fleischangebot reduziert werden und an einem Tag der Woche soll es ausschließlich vegetarische Gerichte geben.
- Im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten soll die Essensatmosphäre verbessert werden. Dabei sollen auch die Schülerinnen und Schüler ihren Beitrag leisten, indem die Mensaregeln bewusst in Erinnerung gerufen und erneut explizit thematisiert werden.
- Ein großes Anliegen ist es außerdem die Essensreste zu reduzieren.
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt konnten einzelne Aspekte umgesetzt werden:
- So gibt es nun täglich ein Salatbuffet, das die Schülerinnen und Schülern sehr gut annehmen.
- Die Mensaregeln sind erneut besprochen worden. Das schuf Bewusstsein für eine angenehme Essensatmosphäre.
- Eine Lärmampel ist im Einsatz und die Essenszeiten sind konsequent handyfrei.
- Indem dein Teil der Schülerinnen und Schüler den Nebenraum der Mensa zum Essen nutzen kann, sinkt der Lärmpegel während des Essens zusätzlich.
- Essensreste werden weniger, indem die Schülerinnen und Schüler nun ihre Essensportionen selbst bestimmen können.
Als nächsten Schritt möchte sich die Wilhelm-Sattler-Realschule Gedanken machen, wie vegetarische Gerichte für alle Schülerinnen und Schüler attraktiver werden können. Um dies zu erreichen, sollen unbedingt auch die Schülerwünsche berücksichtigt werden. Anschließend müssen diese mit den Möglichkeiten des Essensanbieters abgeglichen und gemeinsam überlegt werden, was umgesetzt werden kann.
Lösungswege und Ergebnisse
- Speiseplan:
Von Anfang an wurde das neu eingeführte Salatbuffet sehr gut angenommen und hat sich schnell etabliert. Wechselnde Salat- und Gemüsesorten stehen zur Auswahl und werden durch einfache Salat-Toppings ergänzt. Wenn es die Kosten zulassen, soll im nächsten Schuljahr eine Saladette angeschafft werden.
Vor der Einführung des Veggietags wurden die Schülerinnen und Schüler nach ihren Vorlieben befragt. Anhand dieser Wünsche und bewährten Rezepten aus dem Erfahrungsschatz von Frau Drachenberg wurden mit dem Essensanbieter die Umsetzbarkeit besprochen und der Veggietag eingeführt. Dieser findet seitdem einmal wöchentlich an wechselnden Tagen statt. Mit der Einführung des Veggietags konnte auch weniger Fleisch angeboten werden.
- Atmosphäre in der Mensa:
Als erster Schritt wurden den Schülerinnen und Schüler die gemeinsamen Regeln während des Mittagsessens noch einmal in Erinnerung gerufen. Deren Wichtigkeit wurden zusammen besprochen und dabei v.a. auch die handyfreie Zeit während des gesamten Mittagessens thematisiert. Die Nutzung des anliegenden Nebenraums als zusätzlichen Essensraum trägt ebenfalls zur Reduzierung des Geräuschpegels bei.
- Speisereste:
Vor dem Coaching wurden die Speisen vom Küchenpersonal oft vor portioniert, was mit mehr Essensabfällen einher ging. Nun dürfen die Schüler selbst ihre Portionsgrößen bestimmen und bei Bedarf Essen nachholen. Dies trägt zur Reduzierung der Speisereste bei. Auffällig ist, dass v.a. bei Schöpfgerichten die Menge an Speiseresten hoch ist. Dies wurde dem Essensanbieter mitgeteilt. Mahlzeiten, die den Schülerinnen und Schülern nicht schmecken, werden dem Caterer rückgemeldet, damit diese aus dem Essensangebot genommen werden können und somit Speisereste reduziert werden können.
- Partizipation:
Damit Veränderungen akzeptiert und selbst mitgestaltet werden können, war dem Team die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler wichtig. Daher wurden diese bei der Umgestaltung des Speiseangebots eingebunden. Sie durften sowohl Vorschläge für vegetarische Gerichte als auch für Gerichte, die bisher noch nicht angeboten wurden, einbringen. In Absprache mit dem Caterer Herr Rohr wurde erörtert, wie sich diese in die Speisepläne integrieren lassen. Es wurden bereits mehrere dieser Vorschläge umgesetzt und die neuen Angebote werden sehr gut angenommen.
Stimmen zum Coaching:
Carina Thorwarth/Katja Hilbert: "Durch die Teilnahme am Schulverpflegungscoaching sind wir über dieses bedeutende Thema miteinander ins Gespräch gekommen. Angeleitet durch das planvolle Vorgehen von Frau Drachenberg wurden relevante Ziele identifiziert und deren Umsetzung systematisch verfolgt. Wir haben in diesem Jahr viel erreicht, aber dennoch ist es uns wichtig, weiter dabei zu bleiben, um erreichte Ziele zu festigen und eventuell neue Handlungsfelder anzugehen. Dafür ist der Austausch der Beteiligten wichtig. Mit der zeitnahen Rückmeldung, wie die (neuen) Speisen bei den Schülerinnen und Schüler angekommen sind, hoffen wir im Dialog zu bleiben, so dass weitere mögliche Anpassungen besprochen werden können."
Steigerwald-Landschulheim, Gymnasium und Internat, Wiesentheid (Landkreis Kitzingen)
Steigerwald-Landschulheim, Gymnasium und Internat, Wiesentheid (Landkreis Kitzingen)
Beim Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid im Landkreis Kitzingen handelt es sich um ein Gymnasium mit angeschlossenem Tagesheim und Internat im Landkreis Kitzingen. Insgesamt besuchen ca. 500 Schülerinnen und Schüler die Einrichtung.
In einer hauseigenen Frischküche werden täglich insgesamt ca. 280 Essen zubereitet. Die Verpflegung für das Internat erfolgt von Montag bis Sonntag und umfasst Frühstück, Mittagessen und Abendessen sowie einen Nachmittagssnack. Schülerinnen und Schüler aus dem Gymnasium und dem Tagesheim können von Montag bis Freitag an der Mittagsverpflegung teilnehmen.
Herausforderungen und Ziele:
- Wertschätzung für das Essen
- ausgewogenes Essen
- Mitspracherecht der Schülerinnen und Schüler in einem Gremium
- Einkauf der Lebensmittel regional, saisonal und nachhaltig
Lösungsansätze und erste Ergebnisse - umgesetzt ist:
- täglich Obst und/oder Gemüsesticks, wenn möglich ganztägig verfügbar
- täglich Salatangebot mit Nüssen, Sonnenblumenkerne, Hülsenfrüchten
- täglich Wasser zum Mittagessen; Wasserangebot
- täglich Wasser, naturtrüben Apfelsaft und Eistee zum Abendessen
- zwei Tage in der Woche vegetarisches Mittagessen für alle
- wöchentlich Naturjoghurt als Nachtisch mit Obst
- Vollkornbrot zum Frühstück und Abendessen
- mehr Rind- bzw. Putenfleisch als Ersatz für Schweinefleisch
- Erprobung von neuen vegetarischen Gerichten
- Wasserspender
Noch in der Umsetzung:
- Fortbildung zum Plattenlegen und Garnieren von Speisen
- Schalldämmungskonzept
- Wünsche-Box
- Koch-AG mit einer Köchin der Nachbarschule, Schwerpunkt vegetarisches bzw. veganes Essen
- Erstellung eines Verpflegungsleitbilds
Hindernisse dabei:
- Kostenfaktor
- Abdeckung der verschiedenen Essenskulturen und Bedürfnisse der verschiedenen Nationalitäten in Internat und Schule
Stimmen zum Coaching
- "Es ist bereits eine deutlich erkennbare Veränderung eingetreten." Schülerin
- "Wir sind auf einem guten Weg." Schulleitung
- "Die Kommunikation ist wichtig und ist intensiver geworden." Schulleitung
Herigoyen Volksschule, Sulzbach am Main (Landkreis Miltenberg)
Herigoyen Volksschule, Sulzbach am Main (Landkreis Miltenberg)
Die Schule ist eine ländlich gelegene Grund- und Mittelschule mit 380 Schülern. Der Träger der offenen Ganztagsschule ist der Förderverein der Herigoyen-Volksschule e.V.
An vier Vormittagen werden für die Kinder in zwei Pausen (jeweils 15 Minuten) verschiedene Zwischenmahlzeiten durch den Förderverein zum Kauf angeboten. Am fünften Vormittag erhalten die Kinder durch ein wechselndes Angebot der Eltern einer Schulklasse einen Pausenverkauf. Jede Woche findet ein Klassenwechsel statt.
Welche Ziele sollen erreicht werden?
wirtschaftlich-kostendeckend, nachhaltig, gesund und regional arbeiten
Welche Hindernisse gibt es dabei?
- Die angestiegenen Kinderzahlen (geburtenstarker Jahrgang der 1. Klassen)
- Die Kinder nehmen das gesunde Angebot des Pausenverkaufs nicht an.
- Räumlichkeiten sind nicht gut
- Selbstgemacht dauert länger
- Umsatzrückgang durch die Umstellung des Angebots
- Überzeugungsarbeit der Eltern