Gewässer sollen guten ökologischen Zustand erreichen
Demonstrationsbetrieb im Landkreis Kitzingen

Abbildung LVFZ Schwarzenau

LVFZ Schwarzenau

Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist es, bis spätestens 2027 für die Gewässer einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Die Landwirtschaft ist dabei gefordert, ihren Nährstoffeintrag (besonders Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutzmittel) zu reduzieren.

Ein bayernweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch. Die rund 100 landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe zeichnen sich durch gewässerschonende Bewirtschaftungsweisen aus. Sie informieren in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit Gewässern, Grundwasser, Boden und Klima.

Das Angebot richtet sich vor allem an

  • Landwirte,
  • Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen,
  • Berater und Auszubildende in der Landwirtschaft,
  • Fachbehörden der Ländlichen Entwicklung, Umwelt- und Wasserwirtschaftsverwaltung,
  • interessierte Besuchergruppen.

Demonstrationsbetrieb LVFZ Schwarzenau

LVFZ Schwarzenau
Stadtschwarzacher Str. 18
97359 Schwarzach am Main

Betriebsspiegel:

  • Geographische Lage: Maintal mit Gaulagen im Maindreieck
  • Betriebstyp: Veredelungsbetrieb, Schweineleistungsprüfung
  • Betriebsflächen: ca. 230 Hektar
  • Tierhaltung: 1000 Schweinemastplätze, 250 Zuchtsauenplätze, 1800 Prüfplätze
  • Fruchtfolge:
    Zuckerrüben - Winterweizen - Körnermais - Winterweizen
    Wintergerste - Winterroggen - Winterweizen - Körnermais
  • Relevante Betriebszweige: Lehr, Versuchs- und Fachzentrum für Schweinehaltung

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Der im Betrieb anfallende Wirtschaftsdünger wird bodennah ausgebracht.
  • Die Bodenbearbeitung erfolgt überwiegend konservierend.
  • Bereits 1988 wurden zum Erosionsschutz Feldhecken und Pufferstreifen auf 10 % der Ackerfläche angelegt.
  • Zur Aus- und Fortbildung stehen ein agrarökologischer Lehrpfad und ein Gehölzlehrpfad zur Verfügung.
  • Der Anbau der Hackfrüchte erfolgt überwiegend nach Zwischenfruchtanbau in Mulchsaat.

Angebote und Veranstaltungshinweise:

  • Tag der offenen Tür
  • Feldtag und Führungen zum Thema: Alternative Energiepflanzen
  • Fortbildungen im Rahmen des Bildungsprogrammes Landwirt: Praxistage

Versuch auf den Demo-Betrieb LVFZ Schwarzenau 2019/20
Mulch und Direktsaat von Mais ohne Glyphosat

Die Zulassung von Glyphosat wird Ende 2023 enden. Das AELF-Kitzingen will mit seinen Demo-Versuch testen, ob ein Zwischenfruchtanbau vor einer Sommerung nach den Wegfall von Glyphosat im Mulch- und Direktsaatverfahren noch möglich ist. Die Demo-Fläche ist eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und zu zeigen, wie sich in der Praxis die unterschiedlichen mechanischen Zwischenfrucht-Bearbeitungsverfahren vor bzw. zur Saatbettbereitung im Mulchsaat- oder Direktsaatverfahren bewähren. Um Antworten auf die Frage zu finden wurde die Versuchsfläche mit verschieden abfrierenden Zwischenfruchtmischungen und in verschiedene Boden- bzw. Zwischenfrucht- Bearbeitungsverfahren unterteilt.
  1. Bodenbearbeitung Ende Dezember mit Scheibenegge.
  2. ZWF-Bearbeitung mit Messerwalze (Tandem-Messer)
  3. ZWF-Bearbeitung mit Messerwalze (Crosscutter)
  4. Mulchsaat, ZWF-Bestand, ohne Bearbeitung
  5. Mulchsaat, ZWF-Bestand mit Ölrettich, ohne Bearbeitung
  6. Direktsaat, ZWF-Senfbestand ohne Ölrettich, ohne Bearbeitung

Aufgrund der fehlenden Frosttage in diesem Winter sind nicht alle Zwischenfruchtmischungen vollständig abgefroren. Grundsätzlich machte der durch den milden Winter nicht abgefrorene und im Frühjahr noch immer grüne Ölrettich die meisten Probleme. Nachdem die Bodenbearbeitung mit den Agrifarm-Leichtgrubber in den Mulchsaat-Parzellen 4 und 5 zur Saat nicht möglich war, musste der nicht vollständig abgefrorene ZWF-Bestand vor der Saat gemulcht werden. Die Direktsaat-Parzelle bereitete bei der Aussaat keine Probleme.

Dass auch der Zwischenfruchtanbau problematischer wird, sollte kein Grund sein auf boden-, wasser-, sowie umweltschonende Mulch- oder Direktsaatverfahren zu verzichten.

Versuch 2020
Vorstellung der Zwischenfrucht-Demo-Anlage im SG-Schwarzenau.

Schilder auf einem FeldZoombild vorhanden

Demonanlage

Trockenheit sollte für Landwirte kein Grund sein auf den Anbau von Zwischenfrüchten (ZWF) zu verzichten, auch in den zurückliegenden Trockenjahren, hat die Zwischenfrucht kaum negative Ertragsreaktion auf die Hauptkultur gezeigt. Zwischenfrüchte unterscheiden sich hinsichtlich Wachstum, Massenbildung und Durchwurzelung deutlich. In der Zwischenfrucht-Demo-Anlage des AELF Kitzingen im Bay. SG-Schwarzenau wurden 21 ZWF-Sortenmischungen von 7 Saatgutfirmen ausgesät.

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Projektkoordination
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für ökologischen Landbau,
Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB)
E-Mail: demobetriebe-gewaesserschutz@lfl.bayern.de