Auch unter zunehmend trockenen Bedingungen müssen die Landwirte in der Region zukunftsfähig bleiben. Wie das gelingen kann, zeigte ein Feldtag im August 2025 am Forschungszentrum für Landwirtschaft in Trockenlagen in Schwarzenau.
Knapp 100 Besucherinnen und Besucher kamen zu der gemeinsamen Veranstaltung der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) und der Bayerischen Staatsgüter.
Peter Doleschel, Leiter des Instituts für Pflanzenbau an der LfL stellte das Programm vor und begrüßte die Landwirte aus der Region, die sich über neue Anbaukonzepte und alternative Kulturpflanzen informierten. „Die Trockenheit treibt uns alle um, auch wenn wir zuletzt eine kurze Regenperiode erlebt haben. Der Klimawandel bleibt für die Landwirtschaft ein großes Thema und deshalb ist die gemeinsame Forschung wichtig.“, betonte Gerd Düll, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Würzburg.
Ein zentrales Thema des Feldtages war die Körnerhirse, die sich aufgrund ihrer Trockenresistenz und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in den letzten Jahren als vielversprechende Kultur für die Region herauskristallisiert hat. Sie kann künftig eine wichtige Rolle in der Fruchtfolge spielen und dabei helfen, Erträge in schwierigen Jahren abzusichern. Auf dem Versuchsfeld konnte beispielsweise die Hirse das extrem trockene Frühjahr im Gegensatz zum Mais deutlich besser kompensieren. Im Rahmen des Projekts „Körnerhirse“ der LfL werden derzeit verschiedene Sorten und Anbautechniken unter Praxisbedingungen geprüft. Dabei geht es nicht nur um die Eignung für den Standort, sondern auch um Fragen der Ernte, Vermarktung und Fütterung.
Potenzial
Johannes Beyer, Leiter des Forschungszentrums in Schwarzenau, sieht in der Pflanze großes Potenzial: „Körnerhirse ist sehr genügsam, benötigt deutlich weniger Wasser als Mais und eignet sich sowohl als Tierfutter als auch für die menschliche Ernährung. Gera-de in Trockenlagen wie Unterfranken kann sie zu einer tragenden Säule einer klimaangepassten Landwirtschaft werden.“ Weil die Ergebnisse bei der Körnerhirse so positiv sind, sollen in den nächsten Jahren auch Perl- und Rispenhirse in Schwarzenau untersucht werden.
Wärmeliebende Kulturen
Neben der Hirse wurden beim Feldtag auch wärmeliebende Kulturen wie Erdnuss, Sesam und Augenbohne vorgestellt, die im Rahmen des Projekts „FutureCrop“ erprobt werden – ein Projekt, das voraussichtlich in den kommenden Jahren auch fortgesetzt werden kann. Ergänzt wurde das Programm in Schwarzenau durch Praxisversuche im Mischanbau von Mais mit Bohnen und Mais mit Hirse sowie eine Technikvorführung zum „Spot-Spraying“ im Pflanzenschutz, wobei Pflanzenschutzmittel dank moderner Technik nur ganz gezielt ausgebracht werden.
Das große Interesse und der fachliche Austausch zeigten deutlich:
Die Herausforderungen des Klimawandels sind in der Landwirtschaft längst angekommen – für weitere praxisnahe Lösungen, braucht es die Arbeit der Forscher in Schwarzenau.
Landwirtschaft in Trockenlagen - LfL